Sie ist ein Sonnenschein,
kann gar nicht schlecht gelaunt sein,
ist immer fröhlich und summt vor sich hin,
und anderen zu Helfen, das ist ihr Lebenssinn.
Doch das ist nur ihre Maskerade,
bloß ihre antrainierte Fassade,
dahinter fühlt sie sich ausgelaugt und leer,
überhaupt morgens aufzustehen, fehlt ihr schwer.
Sonntags bleibt sie so und so den ganzen Tag im Bett,
Sie fühlt sich zerrissen, im Inneren nicht komplett.
Doch nach außen hält sie sie aufrecht diese Fassade.
Ja, wir alle tragen Maskeraden
einsortiert in Schubladen,
sind wir Klassenclown, Zicke, Brillenträger,
graue Maus, Streber oder heißer Feger.
Doch schau mal hinter die Fassade,
da steckt doch noch so viel mehr, als diese Maskerade.
Er ist ein richtiger Arsch,
sein Ton ist immer barsch,
Wenn er bei anderen einen Fehler entdeckt,
selbst wenn er es selber nicht checkt,
wir das breit getreten,
Monologe herunter gebeten,
so als wäre ihm noch nie ein Fehler passiert,
für die er Rügen kassiert.
Doch das ist nur seine Maskerade,
bloß seine antrainierte Fassade,
dahinter ihm die Anforderungen seines Job stressen,
im innersten ihm die Selbstzweifel auffressen.
Leidet er doch ständig an Unsicherheit,
seine Komplexe sind tief und reichen weit.
Doch nach außen hält er sie aufrecht diese Fassade.
Ja, wir alle tragen Maskeraden
einsortiert in Schubladen,
sind wir Klassenclown, Zicke, Brillenträger,
graue Maus, Streber oder heißer Feger.
Doch schau mal hinter die Fassade,
da steckt doch noch so viel mehr, als die Maskerade.
Sie ist eine fürsorgliche Mutter, wie es im Buche steht,
sie zum Baby-Schwimmen, Baby-Joga und Baby-Massage geht.
Bis sie beide zum umfallen müde sind.
Ja, dass ganze Leben richtet sie aus nach ihrem Kind.
Doch das ist nur seine Maskerade,
bloß seine antrainierte Fassade,
den hätte sie nicht ihren kleinen Till,
wüsste sie gar nicht, was sie eigentlich vom Leben will.
Im Job war sie unzufrieden,
also beschloss sie ein Kind zu kriegen.
Die Schwangerschaft war ihre Flucht,
in der sie nun Erfüllung sucht.
Doch nach außen hält sie sie aufrecht diese Fassade.
Wir alle tragen Maskeraden
einsortiert in Schubladen,
sind wir Klassenclown, Zicke, Brillenträger,
graue Maus, Streber oder heißer Feger.
Doch schau mal hinter die Fassade,
da steckt doch noch so viel mehr, als diese Maskerade.
Er ist eine treue Seele,
befolgt all ihre Befehle,
Tausend Rosen und einen Antrag,
ja das bekommt sie von ihm zum Valentinstag.
Doch das ist nur seine Maskerade,
bloß seine antrainierte Fassade,
dahinter zweifelt er stark an seiner Liebe zu ihr,
viel mehr hat er sich an sie gewöhnt, wie an ein Haustier.
Er sich nur an sie bindet,
in der Angst, dass er keine andere findet.
Besser sie, als ganz allein,
also wahrt er den Schein,
und hält sie aufrecht diese Fassade.
Wir alle tragen Maskeraden
einsortiert in Schubladen,
sind wir Klassenclown, Zicke, Brillenträger,
graue Maus, Streber oder heißer Feger.
Doch schau mal hinter die Fassade,
da steckt doch noch so viel mehr, als diese Maskerade.
Doch jetzt ist Faschingszeit
und die bietet die Möglichkeit,
einmal aus Mustern auszubrechen,
als graue Maus aus der Masse zu stechen,
als Klassenclown Respekt zu zollen
und die Fesseln durch zuschneiden von den sozialen Rollen,
einmal die anderen verwirren,
und uns selbst der Welt ganz anders präsentieren.
Vielleicht ist sie deswegen so verrückt diese Faschingszeit,
weil Masken tragen von den alltäglichen Masken befreit.